Im Schatten des toten Hamsters: Unsere Skat-Spiele 64-66.

Das Leben ist eine Einbahnstrasse – was dem Hamster-Besitzer spätestens klar wird, wenn er sein frisch verstorbenes Tier beim Tierkrematorium Berlin im Norden unserer Hauptstadt abliefern will.

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Etwas gruselig an dieser Stelle die Erkenntnis, dass wir üblicherweise die Spielorte für unser Guerilla-Skat aussuchen, dieser hier hat irgendwie uns gefunden. Immerhin besitzt keiner von uns einen älteren Hamster, nicht einmal einen Hamster, auch kein Meerschweinchen (bis 1 kg Einzeleinäscherung 70 Euro), weshalb wir den tristen Eingang des einzigen Berliner  Tierkrematoriums ignorieren können. Ist sowieso schöner, im lebendigen  Grünen zu spielen. Aber wer einem 200jährigem Spiele fröhnt – nun ja: memento mori…

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Hinfort, morbide Gedanken, Clemens teilt aus. Denn so gaaaanz langsam rückt eine Urlaubszeit näher,  die wir leider nicht strategisch mit unserer Aufgabe verzahnt haben, möglichst pünktlich  im September Vollzug beim Skatgott melden zu können: 200 SPiele absolviert – Runde für Runde an ungewöhnlichen, aber stets  lebensfrohen Orten. jetzt aber endgültig: Genug gequatscht, Clemens teilt aus. Hinten das Krematorium. Plus Sendemast. Ist ja auch schon egal.

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Spiel 64 – Ein kleiner feiner Grand ermöglicht es Frank, sich mit  120 Punkten an Clemens ranzurobben.

Spiel 65 – Nix da, denkt sich Clemens, Grand kann ich auch. Stimmt, aber diesmal nur einfach und damit schlappe 48 Punkte wert

Spiel 66  – Warum kein Herz? Fragt sich Gregor. Weil man es verlieren kann? Genau. Ohne 2. Macht  60 Miese. Aua.hamstertod

Das bedeutet für die Skat-Strasse der Besten: Nach 66 Spielen könnte sich eine leichte Tendenz im Ostbloque-Rennen andeuten:

Gold: Clemens ( 802)

Silber: Frank (600)

Bronze: Gregor (-243)

Bis demnächst an einem heiteren Ort auf eine neue Runde Guerilla-Skat!

Einheits-Skat am VDE11. Die Zukunft der Autobahn bei Schwanebeck. Unsere Spiele 60 – 62. Noch Fragen, Kienzle?

Jeder Skatspieler weiss: Wer länger im Stau steht, kommt später zum Spiel. Und da sind wir ganz fix beim Berliner Ring, einem gut gefüllten Teil des transeuropäischen Fernstrassennetzes. Noch weiter eingegrenzt: Die A10 bei Schwanebeck. Standstreifen fehlen. Ausfädelspuren fehlen. Die ganze Trassierung ist ungünstig. Der Verkehr B2 – A11 läuft über die belastete A10. Bloss gut, dass 23 Jahre nach der Deutschen Einheit am Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 11 in Pankow herumgefrickelt wird.Nett anzuschauen hier: http://www.panketal.de/web/images/Pladeck/2-Infoveranstaltung%20Gemeinde%20Dezember%202010%20-%20Umbau%20Autobahndreieck.pdf.

Wir setzen uns also neben Tiefbaugeräte, Erdaushub und provisorische Fahrstreifen an den Berliner Ring.  Bildet sich ein fetter Stau, können die Fernreisenden vorbeikommen und beim Guerilla-Skat mitmischen. Locationscout Gregor dokumentiert das „Schwanebeck 8 km“-Schild neben dem teilfertiggestellten Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 11.

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Ist aber auch wirklich eine Top-Investition  in unser Strassensystem: Anmutig der Kurvenzug, kraftvoll der Böschungswinkel, mit blauem Schild obendrüber…

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Aber genug geschwelgt, hier geht es um die harte Routine einer Guerilla-Skat-Runde. Da wird sich nix geschenkt. Na gut, und etwas Bier geschlürft dort draussen am Autobahnring (Danke, Gregor!):

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Aber wie gesagt, es wäre ein böser Trugschluss, an eine entspannte RUnde zu denken, denn am Ende unserer Guerilla-Skat-Serie haben wir 200 Spiele und nur einen Sieger. Und jeder will auf die Treppe. Olympiusche T-Shirts (Frank) sind nur ein infames Ablenkungsmanöver („Dabeisein ist alles“ und so…)

Was also ist passiert, während sich Auto für Auto mit Tempo 60 über die Baustelle linkerhand quälte?

Spiel 60  eine Rarität: Gregor gewinnt ein kleines Kreuz, 36 Punkte. Plus.

Spiel 61 eine Rarität: Gregor gewinnt schon wieder. Diesmal Pik. 33 Punkte. Plus.

Spiel 62 eine Rarität: Frank verliert. Karo. Auweiha. 54 Punkte. Minus.

Das ergibt an der Autobahn der Besten diese Verkehrssituation:

Etwas weiter hinten bleiben Gregor  und seine -183 Punkten.

Mit Tempo 480 unterwegs Frank, was nicht für die Spitze reicht –

Clemens brettert momentan mit halsbrecherischen 754 Punkten allen davon.

 

Alles ganz schön abgefahren heute…..

Echte Lebenshilfe: Wie verpasse ich nie wieder eine der sensationellen Spielrunden?

Ha, neues Feature: Auf der rechten Seite findest Du gleich unter der Suchmaske, einen dezenten Hinweis: („Na endlich, bla bla bla“). Darunter ein Leerfeld, wie geschaffen dafür, Deine email-Adresse einzutragen. Wenn Du dann noch auf „follow“ darunter klickst, gibt es ersteinmal ein automatisiertes Dankeschön-Fenster, und dann wirst Du ab sofort in Sekundenschnelle informiert, wenn es neue Spiele zu vermelden gibt.   Und ihr, liebe NSA-Kollegen, solltet endlich Skat spielen lernen. Sonst dechiffriert ihr euch einen Wolf. 200 Jahre Skatsind schwer zu knacken….

Wahlvolk: Halte ein! Geh zurück zum 2. Mai!

Denn am 2. Mai 2013 wurde hier unter einem der lahmen Texte eine eine sensationelle kleine Umfrage gepostet, deren Teilnahme – natürlich kostenlos – jedem Menschen dieses Planeten freisteht. Und die jeden Skatspieler von Format betrifft. Irgendwie. Frage: Wer gewinnt unsere Guerilla-Skat-Serie nach 200 Spielen?

Bislang ist es bei der krassest-möglichen Fehleinschätzung geblieben: Der Allzeitführende Clemens weit abgeschlagen, Frank Durchschnitt, und der weit hinter-allen-Herhinkende Gregor führt.

Kollektive Weisheit? Manipulation? Bitte, lieber Lesende dieser zeilen, scrolle im Blog herunter zum 2. Mai  und mach Dein Kreuzchen!

Danke.

Endlich: Skat wird total umweltfreundlich. Und das in Berlin! Unsere Windkraft-Spiele 58-60. Und ein neuer Atom-Strom-Freund….

Klartext, Berlin: Du bist eine ziemliche Umwelt-Sau. Warum? Weil in Deutschland über 23.000 WIndräder rumstehen. Und wieviele davon in Berlin? Eins! Das sind stolze  0,004%! Und die sehen so aus:

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Wer hätte gedacht, dass wir im jahr 200 des Skat an den Stadtrand ausrücken müssen, um unsere Solidarität mit der Windkraft  mit einer Guerilla-Skat-Runde zu demonstrieren?  Für unsere Energiewende sind wir also los zur einzigen Anlage Berlins, einer Enercon E82-E2, direkt an der Stadtgrenze kurz vor Brandenburg. Und wer all das nicht glaubt, hier die offizielle Bestätigung aus Pankow (mit einer Spitzen-pdf):

http://www.berlin.de/ba-pankow/aktuelles/windkraftanlage.html

Damit uns die rauschende Windmühle  nicht das Blatt vom Guerilla-Skat-Tisch wegweht, haben wir uns auf einem Parkplatz unweit vom Turm aufgebaut (dicht neben dutzenden leerer Netto-Lastern). Der zweite Grund ist etwas platter:   Das Gerät im Hintergrund ist 180 Meter gross und passt nur so mit uns auf ein Bild:

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Ja, dieses Bild zeigt präzise die konzentrierte Arbeitsathmosphäre die bei unseren Skatrunden herrscht. Aber keine Karten. Gut, dass  Gregor dieser spektakuläre Schnappschuss gelingt: Vorne 740 PS, hinten 2,3 Giga-Watt.

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So, und jetzt kommt die Atom-Strom-Werbung. Oder wenigstens soviel: Frank hat mächtig Pech unter dem Einfluss des Erneuerbaren Energie-Feldes am Rande der Grossstadt.  Denn so geht diese Runde in die Geschichte ein:

In Spiel 58 macht Clemens das, was er immer macht, wenn er schonmal spielt: Er gewinnt.   48 Punkte.

Mit Spiel 59 zerbröseln Gregor und Clemens die Hoffnung von Frank, seinen Grand mit 2 zu gewinnen – dank Eigenschneiderregelungen (…) gibts -96. Das sollte schlauer machen, aber auch

Spiel 60 reisst Frank an sich (mit einem aufsehenerregenden einfachen Karo, liebe Kinder!!!), was sein Konto weitere 36 Zähler Richtung Gregor zieht.

Die Strasse der Besten nach 60 Spielen:

1. Clemens, 754 Punkte

2.Frank, 534

3. Clemens -252

Und was sagt das Windrad dazu? Wuschhhhhh, Wuschhhhhhh, Wuschhhhhhh…………..

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht – Aber wir haben eine Pause verdient! Und unsere Spiele 55 bis 57 auch…!

Liebe Kinder, als eure Opis noch Skat gespielt haben in verrauchten Kneipen, haben sie sowas wie Fehlfarben gehört (http://www.youtube.com/watch?v=s10U_efDHME). Oller Kram, der müde macht am ipad, weshalb wir euch heute diese kleine Geschichte erzählen wollen:

Also trug es sich zu, dass der tapfere Guerilla-Skat-Mitstreiter Gregor sprach: „WIr brauchen eine pause, ich habe Hunger, wir fahren zu „Scheer´s“. Das ist da, wo die U1 rüberrumpelt auf ihrem Weg nach Kreuzberg, und das gute bei Scheer´s ist die absolute Übersichtlichkeit und Transparenz der Speisekarte. Schnitzel mit oder ohne irgendwas, aber immer mit Schnitzel. mal als grobe Orientierung. Da haben Frank und Clemens also zugestimmt und wir haben auf unsere wohlverdiente Pause wartend noch unsere Mission erfüllt, nämlich die Skatspiele 55,56 und 57 gespielt, schliesslich müssen wir noch in diesem Jahr auf 200 kommen (und damit das Alter des Skat erreichen). Guerilla-mässig haben wir uns also an den Tisch gehockt und losgespielt, wer  allerdings VERENA ist, konnten wir nicht klären. Auch nicht, wer Toyota-Zeichen an die Wand malt. Vielleicht haben die Vegetarier doch recht?

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Für die Spielchronik jedenfalls gibt es eine Neuigkeit zu vermelden: 3 Spiele (ok, das hatten wir schon), aber auch 3 verschiedene SPieler, und jeder gewinnt auch noch.

Das bedeutet:

In Spiel #55 saugt Gregor 48 Punkte aus seinem Blatt (vermutlich Grand mit Herrn Kreuz)

Spiel #56  meint Clemens mit Pik gewinnen zu können und greift zu 33 Punkten,

SPiel #57 wird ein klassischer Nullpunkt: Null ouvert für Frank und 46 Punkte.

Und das, liebe Kinder, ergibt folgenden computerberechneten Spielstand:

1. Clemens, 706 Punkte

2. Frank, 676 Punkte

3. Gregor, -252 Punkte.

Und die Schnitzel sind wirklich lecker, der Salat dagegen: Naja…. (https://www.facebook.com/scheers.schnitzel)

 

 

Kleiner Nachtrag zum Brunnenspiel

Super: Nur kurz nach unseren Guerilla-Skat-SPielen 37 bis 39 und der darin subtil verpackten Kritik hat die deutsche Pumpen-Reparatur-Industrie es geschafft und das Gerät wieder ans Laufen gebracht. Womit „Schwebender Ring“ wieder so erstrahlt wie kurz nach Fertigstellung. ..:  http://ddr-design.com/index.php?view=detail&id=341&option=com_joomgallery#joomimg

Glückwunsch!

Booooom, Ost gegen Ost: Plaste scheppert durch Beton! Da helfen nur unsere Skat-Spiele 52-54 weiter….

 

 

Es war ja so: Wir waren jung, die hässliche Mauer  grau und frisch geöffnet, also bekam sie 1990 frischer Farbe verpasst. Und zu den Berühmtheiten gehört seither der Trabant 601von Birgit Kinder mit dem flotten DDR-Kennzeichen  IGW 7-21 – den sie  damals auf die Mauer gepappt hat (http://www.wandmalerei-berlin.de/aktionen/bmesg/).

Nun wollen zwar Senat und fiese Spekulanten die East Side Gallery abreissen, worüber wir im letzten Eintrag mit Lücke berichteten, aber nicht weniger ätzend sind die vielen kleinen Schmutzfinger, die eigentlich permanent auf den Bildern rumkritzeln. Was so aussieht:

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Oder auch so (mit Clemens)

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Nicht so schön zu erkennen, weil so klein: in Clemens´ rechter Hand ein weiterer Grund unseres Guerilla-Skat-Ausflugs II an den Mauer-Rest: Unser Ostbloque-Blatt ziert ebenfalls ein Trabant (sh. http://www.ostbloque.de ) – dies ist also eine Art Klassentreffen.  Aber nun: Frisch aufgespielt!

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Schade, dass unsere Skatrunde zwar durchaus Beachtung der Berlin-Touristen findet, allerdings versuchen die im Wesentlichen , an uns vorbei den Trabi von Frau Kinder zu knipsen…

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Nun aber zum Kern unseres harten Daseins – dem Tribut an den Skatgott und seinem vor 200 Jahren erstmals erwähnten Baby – unsere offizielle Ostbloque-Guerilla-Skat-Spielrunde (wird dieser Name eigenbtlich immer länger…?)

Das Skatspiel mit der Startnummer 52 kann Gregor mit einem einfachen Kreuz und 24 Punkten auf seinen Dispo buchen. Da muss Clemens einschreiten und einen Pik als Spiel #53  anketteln: 44 Punkte schnellt seine Liste Richtung Orbit.  Während Frank zwar auch irgendwie anwesend ist, aber nur unspielbare Mistblätter auffindet, wagt sich Gregor  vor und setzt die Mutti aller Spiele, ein kleines feines Karo, solide gegen den Baum. Unangeschnallt. Somit endet Spiel 54 mit -54, und wer jetzt noch nicht abergläubisch war, sollte es werden.

Eine neue Rangfolge gibt es auch (der kurze Ausreisser von Frank ist vorbei):

Gold  momentan Clemens mit  673 Punkten

Silber – Frank – 630

Bronze Gregor mit -300

Und all das ist besser als der erste Trabi von Frank (aquarienblau) mit seiner ewig nassen Zündkerze….